Portixol

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Portixol –  Aufstieg vom städtischen Aschenputtel zum Szeneviertel

Puerto Portixol Bei Portixol handelt es sich genau genommen nicht um ein eigenständiges Stadtviertel von Palma de Mallorca, sondern um einen kleinen „Kiez“ um das gleichnamige Hafenbecken zwischen den Barrios Can Pere Antoni, Ses Palmeres und Son Malferit südlich der Stadtautobahn Ma-19 und der Carrer de Llucmajor im Distrikt Playa de Palma. Über Jahrzehnte genoss die einfache Wohngegend für Arbeiter und Fischer mit ihren alten und teilweise verfallenen Häusern einen eher zweifelhaften Ruf als Umschlagplatz für Drogen und Hort der Prostitution. Seit einigen Jahren hat sich das Gebiet unmittelbar an der Küste jedoch aufgrund seiner zentralen Lage zunehmend zu einem außerordentlich beliebten und damit auch recht teuren „Szeneviertel“ entwickelt. Ungefähr ab 1999 begann die bis heute anhaltende Explosion der Immobilienpreise vor Ort, der Auslöser war die Eröffnung eines exklusiven Viersternehotels in dem Gebäude eines alten Hostals. Seither werden auch kleine und einfache Eigentumswohnungen in Portixol besonders von ausländischen Interessenten immer stärker nachgefragt und dementsprechend zu Höchstpreisen gehandelt.

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Die „Ureinwohner“ sehen die Entwicklung des Viertels teils kritisch, teils zufrieden

Zogen seinerzeit noch häufig unangenehme Gerüche einer inzwischen geschlossenen Stoff- und Lederfabrik durch die engen Gassen der Nachbarschaft, duftet es heute eher nach erlesenen Speisen und Gerichten, die den Gästen der vielen neu eröffneten Bars, Cafés und Restaurants auf kleinen Terrassen serviert werden. Besonders abends, nachts und an den Wochenenden treffen sich in Portixol mittlerweile die Bewohner anderer Stadtteile und auch viele ausländische Besucher, um gut zu essen, zu trinken und ausgelassen zu feiern. Von den verbliebenen alteingesessenen Bewohnern Portixols sehen viele die rasante Entwicklung ihrer Gegend mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Einerseits begrüßen sie die Aufwertung und freuen sich, dass die Stadtregierung jetzt nach Jahrzehnten der Vernachlässigung endlich in die Sanierung der Straßen und Infrastruktur investiert. Andererseits fürchten viele, dass die exorbitant gestiegenen Immobilienpreise über kurz oder lang dazu beitragen werden, den Charakter des Gebietes grundlegend zu verändern und der Verdrängung von weniger finanzstarken Bewohnern Vorschub zu leisten.

Die Gegend und ihre Umgebung kann man auch mit dem Fahrrad gut erkunden

Ungeachtet der schon jetzt unverkennbaren Tendenzen zur Gentrifizierung in Portixol präsentiert sich der Kiez aber aktuell immer noch sehr authentisch und unverfälscht. Noch immer leben hier viele ältere Fischer und Hafenarbeiter, auch in den zahlreichen kleinen Bars, Cafés und Bodegas wird nach wie mehrheitlich Bier und Wein statt Champagner getrunken. Etwas teurere Restaurants haben sich jedoch in den letzten Jahren an der Promenade Paseo del Portixol direkt am Meer niedergelassen, hier speisen inzwischen eher neu Zugezogene und Besucher von außerhalb als die unmittelbaren Nachbarn. Eine empfehlenswerte Art und Weise sowohl Portixol als auch die angrenzenden Viertel Can Pere Antoni, Es Jonquet, Son Armadams, El Terreno, Portopí und Zona Portuaria kennenzulernen ist eine Radtour auf der 5,5 Kilometer langen Avenida de Gabriel Roca, die im Volksmund meist nur Paseo Marítimo genannt wird. Wem der Verkehr dort jedoch zu viel ist, kann die Strecke auch mit dem Bus abfahren, die Buslinien 1, 15, 23, 29, 30, 31, 41 und 50 kreuzen die Straße bzw. verbinden sie regelmäßig mit dem restlichen Stadtgebiet.

Rastplätze für sommerliche Familienausflüge und Restaurants für Feinschmecker

Östlich von Portixol schließt mit der „Gartenstadt“ Ciudad Jardín zwischen den beiden ebenfalls sehr authentischen und größtenteils vom Massentourismus auf Mallorca bislang verschonten Vierteln El Molinar und Coll d’en Rabassa ein beliebtes Naherholungsgebiet in Palma an. Vor allem der in den Sommermonaten meist gut besuchte Strand mit seinen ca. 500 Metern Länge und 35 Metern Breite zieht dann Familien mit Kindern geradezu magisch an. Entlang des Strandes verläuft auch eine Promenade samt Fahrradweg bis zum Hafen von Palma und nach El Arenal in Lluchmayor. Hier gibt es zwei Bars und Hotels sowie einen kleinen Kinderspielplatz, ausländische Touristen sieht man dort eher selten, dafür ist die Gegend unter den Einheimischen für eine abendliche oder nächtliche „vuelta“ (Spaziergang) sehr beliebt. Schöne neue Restaurants in Portixol und der näheren Umgebung sind u.a. das Rocamar Portixol, das Kaskai Portixol, das Agua Marina, das Minimar, das Ca’n Punta, das S’Avaradero, das S’Eixerit, das Thai Style und die Es Vaixell Cafè Bar in der Calle Vicari Joaquim Fuster, das Diablito, das Tapelia und das Arrocerías de Alicante auf dem Paseo de Portixol sowie der Club Nautico Portixol auf dem Paseo Barceló y Mir in Molinar de Levante.

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