Reisetipp Kanada: Ontario – zwischen Wildnis und Großstadt
Kanada, the Great White North, ist besonders zur Saison des Indian Summers eine Reise wert: Die dichten Wälder leuchten in sattem Rot, warmem Goldgelb, den letzten Grünschimmern und herbstlichem Braun und konkurrieren damit reizvoll mit dem strahlend blauem Himmel. Besonders entlang der Großen Seen kann man dann Natur pur erleben und mit Toronto eine Weltstadt erkunden.
Metropole Toronto – größte Stadt Kanadas
Toronto ist die Anlaufstation schlechthin für alle Kanada-Urlauber. Obwohl nicht Hauptstadt des Landes, haben die Torontonians doch ein ganz eigenes Selbstverständnis, das sie Ottawa belächeln lässt. Das baut nicht nur auf der Großstadt auf, die Filmkulisse für viele Hollywood-Streifen war, die eigentlich in New York spielen, sondern auch auf spannenden Kulturfestivals wie der Nuit Blanche und dem Toronto Film Festival (beide im Herbst). Zweimal im Jahr (Frühjahr und Spätherbst) findet die Messe „One of a kind“ statt, die alles bietet, was die Bezeichnung exklusiv verdient: Schmuck, hochwertige Arbeiten in Ton, Stein, Holz und sonstigen Materialien, Bekleidung, Taschen, Schreibmaterialen – von praktisch bis schön ist alles im Sortiment und absolut einmalig.
Natürlich lohnt sich der Blick vom CN-Tower über das Meer von Wolkenkratzern, aber wer das Spezielle sucht, sollte einen Ausflug ins Distillery District einplanen – ein altes Brauerei-Gelände aus roten Backsteingebäuden, das liebevoll restauriert wurde und heute mit kleinen Boutiquen und besonderen Cafés aufwartet. Hier gibt es nicht nur eine der beste Bäckerei Torontos (Brick Street Bakery) und einen hervorragende Chocolaterie (Soma), sondern es wird auch jedes Jahr ein Weihnachtsmarkt veranstaltet, der ganz besondere Weihnachtsgeschenke anbietet wie handgenähte, kuschlige Teddies aus Alpakawolle. Auf dem Weg von Downtown in diesen historischen Bereich kann man einen Abstecher zum St. Lawrence Market machen, einer alten Markthalle, die einiges Exotisches wie unzählige Reissorten im Angebot hat.
Unweit des Distillery Districts liegt Bluffer’s, eine Klippenlandschaft aus Kalkstein, die an die berühmten Kreidefelsen von Dover oder Rügen erinnert. Hier kann man ein bisschen Abstand zur Großstadt gewinnen, genießt einen weiten Blick über den See und sieht die Nachbarstädte am Horizont auftauchen. An einem heißen Sommertag ist der Strand sehr beliebt zum Sonnenbaden und Wagemutige zieht es auch ins Wasser des Ontario Sees. Alternativ und hip geht es zu in Kensington Market, wo man sich im Global Cheese oder im Cheese Magic durch alle Käsesorten der Welt probieren kann – aber Achtung: Milchprodukte sind teuer in Kanada! Günstiger, fettiger und typischer ist da Poutine, das Gericht Torontos schlechthin: Pommes frites, Bratensoße und Käsekrümel. Die Geschichte Kanadas bringt das Casa Loma näher, aber wie die ersten europäischen Siedler lebten, zeigt der Black Creek Park, ein Freilichtmuseum in der Nähe der York University im Norden der Stadt. Schönes Wetter sollte man aber unbedingt haben, wenn man sich die historischen Gebäude anschaut, die aus ganz Kanada stammen.
Entdeckungstouren an den Großen Seen
Auf dem Pflichtprogramm jedes Kanada-Touristen stehen natürlich die Niagara-Fälle (siehe obiges Bild). Die Aussicht ist von der kanadischen Seite aus fantastisch und man kann sich den Weg über die Brücke und das ESTA für die Vereinigten Staaten sparen. Hier wird einiges für die Reisegruppen geboten, aber wer es etwas ruhiger, ursprünglicher und individueller mag, legt die wenigen Kilometer nach Niagara-on-the-Lake zurück und wandert durch ein historisches, idyllisches Dörfchen, das direkt am Lake Ontario liegt. Hier findet man exklusive Geschäfte, Galerien und gute Restaurants, aber die Gourmets sollten sich den kanadischen Wein nicht entgehen lassen: Besonders der Eiswein ist köstlich, von honiggoldener Farbe und sehr voll im Geschmack. Entlang der Ufer des Ontario-Sees liegen die besten Gemüse- und Obstplantagen in Kanada und man kann hervorragend frische Produkte einkaufen oder in einem Restaurant regional speisen. Entfernungen sollte man im Land der Weite generell nicht unterschätzen, aber am anderen Ende des Ontario-Sees wartet der Thousand Islands National Park darauf, per Boot, zu Fuß, mit dem Auto oder dem Fahrrad entdeckt zu werden.