Chile − ein Land der Extreme
Aktive Vulkane und endlose Sandstrände, die trockenste Wüste der Welt, Gletscher und blühende Weinanbaugebiete, Kondore, Pumas und Pinguine − wohl kaum ein Land bietet solch eine naturräumliche Vielfalt wie Chile. Mit seinen 4.300 Kilometern zieht sich der längste Staat der Erde durch den Südwesten des amerikanischen Kontinents, durchquert verschiedenste Klimazonen und präsentiert sich damit als ein einzigartiger Schauplatz der Flora, Fauna und Kultur. Das bis fast zu 7.000 Meter hohe Massiv der Anden trennt Chile zur einen Seite von seinem Nachbarn Argentinien, während den Osten des Landes von dem rauen Pazifik begrenzt wird. Im hohen Norden nahe Bolivien und Peru erstreckt sich die Atacama-Wüste und beeindruckt in ihrer minimalistischen Mannigfaltigkeit. Ganz im Süden wiederum kapitulieren die festen Straßen vor der zerklüfteten Inselwelt voller grüner Wälder, Seen und Eisfelder.
Das Herz Chiles
Etwa sechs der 17 Millionen Einwohner des Landes leben in der Hauptstadt Santiago. Entlang der Hauptstraße Alameda im geschichtsträchtigen Zentrum der Stadt schlägt der Puls der chilenischen Wirtschaft. Vollgestopfte Busse und Metros zirkulieren durch die am Fuße der Anden verwurzelte Metropole. Es ist ein spannendes, ein atemloses Treiben hier. Während sich in den Vororten die Armut ballt, findet im Kern Santiagos das kulturelle Leben statt. Das ganze Ausmaß dieser Stadt versteht man am besten anhand der Panoramen von den zentralen Hügeln Santa Lucía oder San Cristóbal. Beeindruckend sind auch die Ausstellungen im Museum Bellas Artes oder dem Telefónica-Hochhaus, die angenehmen Viertel Lastarria und Bellavista sowie der Sog des Trubels rund um die Plaza de Armas und den Regierungssitz La Moneda.
Nur gut 100 Kilometer von Santiago entfernt befindet sich das kulturelle Herz Chiles, wenn nicht gar Südamerikas − Valparaíso. Von der Unesco als Weltkulturerbe ausgezeichnet, blüht die 280.000 Menschen fassende Hafenstadt voller Farbenpracht und Lebenslust. Es ist eine verrückte Szenerie: Auf über 42 Hügeln verteilen sich die als sogenannte Porteños bezeichneten Anwohner, kämpfen sich Tag für Tag die windenden Straßen und steilen Treppen hinauf oder nehmen einen der historischen Seilbahnaufzüge, um zu ihren bunten Häuschen zu gelangen. Die Wände der Gebäude sind eine einzige Dauerausstellung einer beachtlichen Graffiti-Szene. Währenddessen be- und entladen große Kräne in der Bucht rund um die Uhr die schweren Frachter mit Containern von aller Welt. Chile ist einzigartig. Und Valparaíso ganz besonders.
Der trockene Norden
Sand so weit das Auge reicht, Vicuñas und Alpakas, die die Dünen durchstreifen und schneebedeckte Berge und schlummernde Vulkane am Horizont − das ist die Atacama-Wüste. Hier, mitten im Niemandsland, befindet sich das kleine aber mittlerweile touristisch sehr gut erschlossene Städtchen San Pedro de Atacama und bereitet den Zugang zu diesem naturräumlichen Spektakel. Umgeben wird es von der im wahrsten Sinne des Wortes atemberaubenden Hochebene der Anden mit ihren brodelnden Geysiren, von schier endlosen, vertrockneten Salzseen, kontrastreichen Lagunen und historischen Kultstätten der indigenen Urbevölkerung. Der Himmel ist hier so einzigartig klar, dass sich die globale Wissenschaft einfindet und mit den weltweit größten Teleskopen das All erforscht.
Das raue Patagonien
Südlich eines Paradieses aus unzähligen Seen, grüner Hügel, dichter Wälder und beschaulicher Ortschaften verliert sich zunehmend die Zivilisation und zollt ihrem harten Klima Tribut. Ohne argentinische Straßen, Luft-oder Wasserwege wäre man sich hier vollends selbst überlassen. Die kleine Stadt Punta Arenas an der berühmten Magellanstraße bildet das Zentrum dieser Region und verschafft den Zugang zu eindrucksvollen Pinguinkolonien, dem südlichsten Festlandpunkt der Erde und zum verlassenen Feuerland. Doch am anschaulichsten fasst vielleicht der sagenumworbene Nationalpark Torres del Paine den Charakter der Wildnis Patagoniens zusammen. Während die Wetterlagen minütlich wechseln und den Wanderer vor harte Proben stellt, belohnen türkisfarbene Lagunen, Wasserfälle, imposante Felsformationen und massive Gletscherlandschaften mit unglaublichen Panoramen. In Patagonien ist die besondere Geografie des Landes förmlich spürbar − man ist angelangt am Ende der Welt.
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