Das globale Touristen Ranking
Als Maß der Dinge in der Beurteilung von Touristen aus aller Welt ist noch immer ein Ranking aus dem Jahr 2009, das durch die Befragung von 4.500 Hotelmanagern aus aller Welt zustande kam. Nach Kriterien wie Höflichkeit, Ordnung, Lautstärke, Zufriedenheit oder Großzügigkeit ergab sich eine Beurteilung der Gäste aus repräsentativen 27 Nationen, die viele deutsche Urlauber überraschen wird. Es langte zwar nicht für eine Medaille, aber der vierte Platz ist angesichts der eigenen Bedenken ein sehr respektables Ergebnis. Dass die stets überhöflichen, lächelnden und korrekten Japaner auf dem ersten Rang landeten, ist sicher keine Überraschung. Auch das ruhige Wesen der Briten und Kanadier auf Platz 2 und 3 ist für Hotelmanager angenehm. Aber dass die Deutschen die spendierfreudigsten Touristen der Welt, die US-Amerikaner, die freundlichen Schweden oder die pragmatischen Schweizer hinter sich lassen, hätte hierzulande keiner gedacht.
Deutsche sind weder geizig noch nörglerisch
Gerade das, was die Deutschen bei sich am stärksten kritisieren, sehen Ausländer ganz anders. In den Kategorien Trinkgeld und allgemeine Ausgabenbereitschaft stufen Hotelmanager die Gäste aus der Mitte Europas auf Platz drei ein. Bei den Beschwerden sieht es ähnlich aus, nur muss das Ergebnis aus Gründen der Verständlichkeit anders herum formuliert werden: 23 von 27 Nationen beschweren sich viel öfter als die Deutschen. Das Bemühen um Verständnis für das Land wird ihnen sogar mit Platz zwei honoriert.
Wo es nach Meinung der Hotelmanager bei ihren deutschen Gästen hapert, sind die Fragen des Stils. Hier gibt es jedoch deutliche Unterschiede zwischen dem südeuropäischen und dem asiatischen Raum. In Fernost wird das Modebewusstsein der Deutschen erheblich höher eingeschätzt. Auch in den USA sind deutsche Touristen sehr gern gesehen. Hier liegen sie in der Beliebtheitsskala der europäischen Gäste auf Platz 3.