Städtereise Neapel – Urlaub am Fuße des Vesuv
Mit dem geflügelten Wort “Neapel sehen und sterben” wird die Faszination sehr treffend beschrieben, die Neapel in seiner bedeutenden historischen Vergangenheit bei Menschen auslöste. Den Italienern scheint “Bella Napoli” ein Stück vom Himmel, der auf die Erde gefallen ist.
Hört man Neapel, denkt man unweigerlich an den Golf von Neapel, der sich über 30 Kilometer erstreckt und an die malerischen Orte der Amalfiküste, die im Südosten Italiens anschließt. Auch Capri und Ischia liegen vor der Stadt im Meer und tragen zur Schönheit dieser Region bei. Neapel steht auf vulkanischem Boden und der Vulkan Vesuv beschert der Stadt ihr Gestein und die fruchtbare Erde für den Obst- und Weinanbau, bedroht sie aber gleichzeitig mit seiner immerwährenden Gefährlichkeit, die er im Jahre 79, als er Herculaneum und Pompeji unter seiner Asche und seiner Lava begrub, so wild demonstrierte.
Neapel spielte schon zur Zeit der Griechen und Römer eine Rolle, erlebte die wechselnden Herrschaften der Ostgoten, Odoakers, Ostroms , der Langobarden, der Normannen und Staufer, des Hauses Anjou, Aragoniens oder der Habsburger und entwickelte sich somit zu einer Metropole am Mittelmeer. Sie ist in Italien die drittgrößte Stadt und stellt ein wirtschaftliches und kulturelles Zentrum in Süditalien dar.
Neapel Sehenswürdigkeiten
Neapel besteht aus einigen Festungen. Die wichtigste Festung ist Castel Nuovo, die am Hafen vor dem Rathaus liegt, dann folgt das Castel Sant`Elmo, welches sich am Stadthügel Vomero befindet und auf dessen Mauern ein Ausblick auf die Stadt und den Golf von Neapel genossen werden kann. Das dritte Kastell heißt Castel del`Ovo und liegt auf einer kleinen Insel am Meer.
Neapel hat an die hundert Kirchen oder Klöster, die wunderbare Schätze sind und in den Straßen finden sich Vitrinen mit Heiligenbildern, die Neapel diesen eigenen süditalienischen Charme verleihen.
Im Duomo San Gennaro werden die Reliquien des Stadtheiligen San Gennaro in den Katakomben aufbewahrt. Hinter der unscheinbaren Fassade der Jesuitenkirche Gesu Nuovo trifft der Besucher auf ein üppiges barockes Innenleben und gegenüber befinden sich das Kloster und die Kirche Santa Chiara, welche im 2. Weltkrieg vollkommen zerstört worden waren und wieder aufgebaut wurden.
Weitere Kirchen, die einen Besuch wert sind: San Lorenzo Maggiore, San Francesco di Paola, Cappella Sansevero, Certosa di San Martino. Die gesamte Altstadt Neapels gehört seit 1995 zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Neapel ist auf Grund seiner bewegten Geschichte reich an Kunstschätzen, die in zahlreichen Museen zur Schau gestellt werden. So nimmt das Archäologische Nationalmuseum stark Bezug auf Pompeji und Herculaneum. Sehenswert ist sicher auch das Geheime Kabinett, das ehemals nicht öffentlich zugänglich war, weil es erotische und pornographische Kunst der Antike zeigt.
Im Museo Nazionale di Capodimonte, das sich im Palazzo Reggia di Capodimonte befindet, sind die Werke Raffaels, Tizians, Botticellis, Masaccios, Vasaris, El Grecos oder Bellinis zu bewundern und bestaunen.
Neapel Tipps
Die Pizza soll in Neapel erfunden worden sein und nirgends wird ihr so gehuldigt wie hier. Auch die Nudelmaschine, die für die Fertigung von Pasta verwendet wurde, soll in dieser Stadt ihren Ursprung haben. Neapel ist bekannt wie Rom für seine “cucina povera”, was “Arme-Leute-Essen” bedeutet. Einfache Speisen sind herzhaft und schmackhaft zubereitet. Bekannt sind die mit Ricotta gefüllten Blätterteigtaschen, die sich Sfogliatelle nennen. Bestimmend für das Stadtbild ist der Espresso, der unentwegt und überall getrunken wird.
In den verwinkelten Gässchen der Altstadt liegt die Via San Gregorio Armeno, die die Krippenbauerstraße genannt wird und ganzjährig zu besuchen ist. Dort kann neben den herkömmlichen Krippenfiguren sehr skurriles Krippenzubehör gekauft werden. Die neapolitanische Krippe stellt das Leben der Bevölkerung im 18. Jahrhundert dar und ist sehr lebendig gestaltet. Wenn man den Flair dieser Gasse auch in der Nacht möchte, empfiehlt sich das B&B San Gregorio Armenio, das mittendrin liegt.